Der Vortrag des in Teheran lebenden Künstlers und Architekten Homayoun Sirizi untersucht die Geschichte der städtischen „Shora-ye Shahr”-Strukturen im Iran. Kurz nach der Revolution 1979 wurde das lokale Verwaltungsgefüge angesichts der zunehmenden demokratischen Kontrolle der EinwohnerInnen neu organisiert. Wie bei vielen anderen Geschehnissen nahmen die Dinge in den 1980er Jahren jedoch eine komplizierte Wendung.
Die Forschung Siziris ist heute von besonderer Bedeutung, da emanzipatorische Ideen lokaler Stadtverwaltungen – in Gestalt sogenannten „New Municipalism“ (Neue Städtische Selbstverwaltung) – in Europa zunehmen. Mithilfe internationaler Vergleiche strebt das Programm von REALTY danach, eine globale Perspektive im Rahmen des Gentrifizierungsdiskurses zu ermöglichen. Ungleiche Stadtentwicklung ist nicht nur eine globale Bestie; so müssen auch jegliche Lösungsansätze der zeitgenössischen Kunst universell sein. Internationale Plattformen stellen hierbei das wesentliche Potenzial dar.
Als Gesprächspartner von Sirizi nimmt die Architektin und Forscherin Niloufar Tajeri vom Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt (GTAS) der TU Braunschweig (DE) teil. Aus diesem Anlass kollaboriert REALTYmit Shifting Panoramas – einem Forschungs- und Austauschprojekt zwischen Berlin und Teheran. Shifting Panoramas wird kuratiert von Solmaz Shahbazi und Azar Mahmoudian, worin auch Beiträge von Sirizi und Tajeri gezeigt werden. Dabei werden Unterschiede sowie Ähnlichkeiten verschiedener Hauptstädte anhand einer Reihe von Events in beiden Städten untersucht.
Sprache: Englisch